Advent, Advent... etwas spät zum Vierten, aber unsere Weihnachtsbäckerei hat etwas auf sich warten lassen.
Und was vorher fabriziert wurde, hat nicht lange überlebt. (Kleines Update: ich habe diesen Beitrag jetzt nach gut einem Jahr nochmal überarbeitet – sogar noch später, und zwar am 19.12 – wie es manchmal eben so fällt. Das Rezept bleibt davon aber unberührt, nur die hübschen Bilder sind neu. ;))
Natürlich denke ich mir nicht alle Plätzchen, die ich backe, selber aus. Wenigstens als groben Richtwert oder Inspiration bedarf es an Rezepten. Für manche Ideen ließ sich aber schlicht und einfach kein Ansatz finden, und da experimentiert man dann halt mal herum.
In der Weihnachtsbäckerei experimentiert man auch mal herum. 🙂
Das hat auf Anhieb wunderbar geklappt und herausgekommen sind diese herrlich aromatischen gefüllten Herzen. Der Teig enthält hauptsächlich Walnüsse, deren Intensität und leichte Bitterkeit (wenn man sie im Laden kauft) durch den kleineren Anteil Haselnüsse abgemildert wird. Wer letztere nicht verträgt, könnte diese auch problemlos durch ungeschälte Mandeln ersetzen, ohne das Gesamtergebnis groß zu verändern.
Ein paar letzte Hinweise zum Rezept:
Als Mehl habe ich eine 50/50 Mischung aus Emmer- und Dinkelmehl verwendet. Wer das nicht kennt: Emmer ist ein Urgetreide und sozusagen die Vorstufe von Dinkel, das wiederum die Vorstufe des Weizens ist. Emmer schmeckt würziger und aromatischer als Weizenmehl und hat eine leicht nussige Note. Zudem ist Urgetreide generell leichter & besser verträglich als herkömmliches Weizen und es enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Wer Gluten nicht gut verträgt, aber keine ernsthafte Zöliakie hat, verträgt Urkorn meist gut.
Lupinenmehl dient in diesem Rezept als Bindemittel, genauso gut ließe sich Sojamehl verwenden. Beide sind durch ihren hohen Proteinanteil bestens als pflanzliche Bindemittel geeignet.
Der Teig ist trotzdem noch relativ bröselig, weglassen würde ich es eher nicht.
Wer keins von beidem zur Hand hat, sollte den Teig aber auch durch die Zugabe von mehr Fett, also mehr Alsan oder Margarine, zum Zusammenhalten kriegen müssen.
Die dunkle Johannisbeermarmelade lässt sich nach Belieben auch durch eine andere dunkle Marmelade – zum Beispiel Brombeere, Heidelbeere oder Schwarzkirsche – ersetzen.
In diesem Rezept verwende ich Xylit, also Birkenzucker, als Süßungsmittel. Xylit ist genauso süß wie Zucker, aber zuckerfrei. Im Gegensatz zu Erythrit löst er sich beim Backen problemlos auf und hinterlässt keine Körnchen, auf denen man herumbeißen muss. Er lässt sich problemlos durch die gleiche Menge (Puder-)Zucker ersetzen. Rohrzucker geht auch, dann aber der Feine.
Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Nachbacken und ein frohes Fest!
Gefüllte Nussplätzchen
Kochutensilien
- opt. Universalzerkleinerer (Food Processor)
- Nudelholz (oder Glasflasche)
- wiederverwendbare Folie
- Ausstechförmchen
Zutaten
- 80 g Walnüsse
- 50 g Haselnüsse
- 1 Prise Salz
- 1 EL Lupinenmehl oder Sojamehl*
- 50 g Emmermehl
- 50 g Dinkelmehl
- 85 g Xylit (Birkenzucker) **
- 30 g Alsan (vegane Butter)
- 4-8 EL Mandelmilch (oder Wasser)
- ca. 100 g schwarze Johannisbeermarmelade ohne Stückchen
Anleitungen
- Als Erstes die Nüsse in einem Food Processor fein vermahlen.In eine Backschüssel geben und mit den trockenen Zutaten mischen. Die kalte Margarine in kleinen Würfeln oder Flöckchen beigeben, damit sie sich leichter unterkneten lässt.
- Esslöffelweise kann nun während des Knetens etwas Flüssigkeit zugegeben werden, um den Teig knetbarer zu machen. Dabei lieber etwas vorsichtiger anfangen und erstmal die Margarine besser einarbeiten, bevor er am Ende zu klebrig wird.
- Wenn der Teig zu einer glatten Kugel geworden ist, kann diese für min. 10 bis 30 Minuten in den Kühlschrank. Am Besten packt man den Teig in eine wiederverwendbare Folie ein (ich habe einen aufgeschnittenen Gefrierbeutel verwendet, den ich hinterher einfach abwaschen kann) - nicht einpacken oder in bspw. eine Dose packen geht auch, die Folie wird später aber nochmal hilfreich werden.
- Nach der Kühlzeit kann der Teig vorsichtig ausgerollt werden. Dafür bietet sich z.B. eine Silikon-Backmatte an. Eingemehlt wird nicht.Jetzt hilft es ungemein, die Folie von vorhin zwischen Nudelholz/Glasflasche & Teig zu platzieren. Mit dieser Taktik reicht es meist schon, den Teig einfach nur nach außen zu drücken statt zu rollen. Zwischendurch immer mal wieder die Ränder mit den Fingern zusammendrücken. Die Dicke sollte etwa 5mm betragen.
- Ausstechen & ab aufs mit wahlweise Backpapier oder Backfolie ausgelegte Blech. Die Menge ergibt bei mir genau 2 Bleche. Dabei muss nicht viel Abstand eingehalten werden, die Bleche werden relativ voll.
- Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze (160°C Umluft) vorheizen. Das Blech kommt nun für 7-8 Minuten ins untere Drittel des Backofens (bei Ober-/Unterhitze - bei Umluft in die Mitte).Ich würde sicherheitshalber ab der sechsten Minute achtsam bleiben, jeder Backofen ist da etwas anders. Wenn die Ränder leicht gebräunt sind, war es eigentlich schon einen Tick zu lange.
- Die ersten 5-10 Minuten sollte man die Plätzchen erstmal in Ruhe lassen - akute Zerbrechgefahr. Danach kann man sie vorsichtig auf einen anderen Untergrund umsiedeln und noch einige Minuten auskühlen lassen. Die eine Hälfte lässt sich jetzt mit Marmelade bestreichen, die andere Hälfte dient als Deckel. Et voilà, ils sont prêts!Die Plätzchen halten sich luftdicht verschlossen und kühl gelagert ca. 2 Wochen.
Notizen
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Elyo
Hi! Ich bin Elyo, Student aus Hamburg. In der Vergangenheit habe ich gerne ausgefeilte Rezeptkreationen entworfen und sie hier mit der Welt geteilt. Ich freue mich sehr über Feedback, Ideen und Anregungen - also zögert nicht, die Kommentarspalte zu benutzen! Wer weiß, vielleicht finde ich ja auch mal irgendwann wieder Zeit hier etwas zu teilen...